Mit der Bürgerwerkstatt am Samstag, den 22. Juli 2023 wurde die erste Phase des Beteiligungsprozesses zum Donauraum gemeinsam mit ca. 50 Bürgerinnen und Bürgern abgeschlossen. Seit Anfang Juni hat das Büro translake gemeinsam mit der Stadt die Bürger*innen in Tuttlingen nach Ihren Bedürfnissen, Wünschen und Hinweisen für den Donauraum gefragt. Neben der Beteiligung bei den geführten Spaziergängen am 14.07.2023 und dem Stand auf dem Marktplatz am 30.07.2023 konnten sich die Tuttlinger Bürgerinnen und Bürger auch online einbringen. Auf der interaktiven mitmap konnten online vom 14. Juni bis zum 05. Juli 2023 Ideen, Bedürfnisse und Hinweise eingebracht werden. Die Bürgerwerkstatt mit vielen interessierten Bürger*innen, Mitarbeitenden der Stadtverwaltung, externen Experten und zufällig ausgewählten Bürger*innen sollte den Abschluss der ersten Beteiligungsphase darstellen.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Herrn Steinbrenner, Baudezernent der Stadt Tuttlingen, führten Severin Steinberger und Maximilian Stamm als Moderatoren durch die Bürgerwerkstatt. Zu Beginn wurden nochmal die Historie des Projekts erläutert und kurz auf das gültige Urteil des Verwaltungsgerichts Mannheim eingegangen. Anschließend wurden ein Zwischenstand der bisherigen Beteiligungsevents und der Onlinebeteiligung präsentiert. Bevor es in die Arbeitsphase ging, folgte ein Faktencheck und ein Vortrag von Herrn Unterreitmeier vom Ingenieurbüro Aquasoli. Im Rahmen des Faktenchecks wurden eine gemeinsame Wissensbasis geschaffen und der aktuelle Stand zu Hochwasser, Baumbestand, Grundwasser und weitern Themen präsentiert. Herr Unterreitmeier ging in seinem Vortrag auf eine mögliche dritte Lösung zwischen Teilaufstau und Nullaufstau ein. Mit der sogenannten Solanhebung könnte eine geschlossene Wasseroberfläche von ca. 50 cm Tiefe und eine Durchwanderbarkeit für Fische ohne Fischtreppe geschaffen werden. Zu dieser Lösung ist die Stadt aktuell mit dem Wasserwirtschaftsamt und dem Regierungspräsidium im Austausch.
Im interaktiven Teil der Bürgerwerkstatt hatten die Teilnehmenden zunächst die Möglichkeit, sich an Themeninseln einzubringen und die Bedürfnisse und Ideen aus der vorgelagerten Beteiligung zu ergänzen. Nach der Mittagspause folgte ein kurzer Vortrag zu Best Practice Beispielen in dem Renaturierungen und Lösungen für aufgestaute Flüsse gezeigt wurden. Anschließend starteten die Teilnehmenden ein zweites Mal in eine Arbeitsphase. Um möglichst viele Perspektiven in die Planung einfließen zu lassen, sollten sich die Teilnehmer*innen in Kleingruppen zusammenfinden und sich in eine fiktive Person hineinversetzen. Anschließend sollten sie wie in der ersten Arbeitsphase Ideen und Bedürfnisse aus der neuen Perspektive notieren. So konnten beispielsweise Bedürfnisse von mobilitätseingeschränkten Personen, Kindern, Neubürgern und anderen Zielgruppen gesammelt werden. Der letzte Programmpunkt der Bürgerwerkstatt befasste sich mit der Zusammenfassung der Ergebnisse. Die Teilnehmenden hatten sich dafür ebenfalls in Kleingruppen á 3 – 4 Personen aufgeteilt und die Aufgabe, die gesammelten Bedürfnisse und Ideen aus den Bürgerwerkstatt und den anderen Beteiligungsformaten zu strukturieren und als Bedürfnisse in Sätzen zu formulieren. Anschließend stellte jede Kleingruppe die Ergebnisse vor und Herr Stamm und Herr Steinberger bedankten sich mit einem Ausblick auf die nächsten Schritte im Beteiligungsprozess. Das letzte Wort und damit den umfänglichen Dank an alle Teilnehmenden übernahm Herr Steinbrenner.